Blindstrom

Blindstrom ist der Strom, der bei induktiven Verbrauchern (z.B. Elektromotoren, Transformatoren, Vorschaltgeräten), also Spulen jeder Ausführung, zur Erzeugung eines Magnetfeldes benötigt wird. Dieses Magnetfeld wird mit der Netzfrequenz auf- und abgebaut.

Blindstrom existiert in Wechsel- und Drehstromnetzen, nicht aber in Gleichstromnetzen. Er ist der Teil des weitergeleiteten Stroms, der zwischen Erzeuger und Verbraucher pendelt und das Stromnetz belastet, ohne irgendeine Art von Nutzen aufzuweisen.  Er wird nicht in Wirkleistung umgesetzt. Bei einer Übertragung elektrischer Energie in einer Hochspannungsleitung beispielsweise führt die erhöhte Stromstärke in der Leitung zu höheren Energieverlusten. Aus diesem Grunde gilt Blindstrom als unerwünscht.

Warum wird Blindstrom kompensiert?

Blindstrom wird kompensiert, um die Blindstromkosten einzusparen, die von den meisten Energieversorgungsunternehmen (EVU) berechnet werden. So entstehen geringere Investitions- und Wartungskosten für das Versorgungsnetz.

Ein weiterer Grund ist, dass durch die Blindstromkompensation elektrische Betriebsmittel (z.B. Leitungen, Schaltorgane, Transformatoren, Generatoren) von eben diesem ungünstigen Strom entlastet werden können. Geringere Verluste, geringerer Spannungsfall und geringere Energiekosten sind die Folge.

Des Weiteren können bei einer potentiellen Betriebsvergrößerung die Kosten für eine neue Zuleitung oder für die Anschaffung eines neuen Transformators eingespart werden. Außerdem kann der eigene Trafo wirtschaftlicher ausgenutzt werden, d.h. er wird möglichst wenig Fremdenergie beziehen.

Aufgaben einer Blindstromkompensationsanlage

– Verringerung der Strombezugskosten,
– Verbesserung des Leistungsfaktors,
– Verringerung der Leistungsverluste,
– Schaffung von Leistungsreserven,
– Umweltschonender Energieeinsatz.