Grundlast

Grundlast bezeichnet die Netzbelastung, die während eines Tages in einem Stromnetz nicht unterschritten wird. Da der niedrigste Stromverbrauch meist nachts auftritt, wird die Höhe der Grundlast bestimmt von Industrieanlagen, die nachts produzieren, von der Straßenbeleuchtung sowie von Dauerverbrauchern in Haushalt und Gewerbe. Darüber hinaus kann die Grundlast von Energieversorgungsunternehmen erhöht werden, indem zu Schwachlastzeiten Pumpspeicherkraftwerke gefüllt werden oder Nachtspeicherheizungen eingeschaltet werden.

Zur Deckung der Grundlast werden Grundlastkraftwerke eingesetzt, die den Strom sehr kostengünstig produzieren können, z. T. jedoch nur sehr schwer zu regeln sind.

Aus diesem Grund wird von den Energieversorgungsunternehmen versucht, den Grundlastbedarf möglichst langfristig im Voraus abzuschätzen. Bei Unterschreitung des abgeschätzten Wertes muss entsprechend reagiert werden. Entweder werden zusätzliche Verbraucher (Pumpspeicherkraftwerke, Nachtspeicherheizungen) eingeschaltet, oder Strom wird in andere Stromnetze abgegeben.

Wird der Grundverbrauch überschritten, so setzt man zur Deckung des zusätzlichen elektrischen Verbrauchs Mittel- und Spitzenlastkraftwerke ein.

Als Grundlastkraftwerke werden die Kraftwerke mit den niedrigsten Stromgestehungskosten genutzt. Ansprüche an schnelle Regelbarkeit werden an diese Kraftwerke nicht gestellt.

Kernkraft. Hierzu zählen Kernkraftwerke, die nur mit großem Aufwand zu regeln sind und dann auch sehr träge auf Regeleingriffe reagieren. Bei Betriebsunterbrechungen dauert es in der Regel einen Tag, bis die volle Leistung wieder erreicht werden kann.

Braunkohlekraftwerke, die in ihren Regeleigenschaften eher Mittellastkraftwerken entsprechen, werden wegen ihrer niedrigen Brennstoffkosten vorzugsweise rund um die Uhr eingesetzt.

Laufwasserkraftwerke liefern ebenfalls Grundlast. Sie nutzen die potentielle Energie des auf ein bestimmtes Niveau angestauten Wassers. Häufig ist das Einhalten des Stauzieles sogar in der Konzessionsvorschrift enthalten. Die verfügbare Energie ergibt sich aus der Masse des Wassers und der Differenz zwischen Oberwasser und Unterwasser. Daher wird versucht, möglichst alles Wasser, das dem Kraftwerk zufließt, durch die Turbinen zu führen und damit in elektrische Energie umzuwandeln.

Erdwärmekraftwerke können durch das konstant zu Verfügung stehende Energieangebot ebenfalls Grundlast liefern.