Mittelspannungsnetz

Mit dem Begriff Mittelspannungsnetz bezeichnet man das Stromnetz, das zur Verteilung des Stroms auf Strecken von bis zu 100 Kilometern dient. In der Regel liegt dort eine Hochspannung an, die zehn, zwanzig oder dreißig Kilovolt beträgt. Möglich ist sowohl eine Verlegung in Form eines Erdkabels als auch die Variante einer Freileitung. Welche Art der Kabelverlegung für eine bestimmte Strecke gewählt werden soll, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Neben den eher „anwohnerbezogenen“ Rahmenbedingungen auf den betreffenden Grundstücken sollte die Art der Umwelt vor Ort Berücksichtigung finden. Soll das Kabel durch ein Waldgebiet geführt werden, bietet sich beispielsweise eher ein Erdkabel an. Der Grund: Kommt es zu einem Sturm oder heftigen Schneefällen und daraufhin zu Wind- oder Schneebruch, würde eine Freileitung zu stark gefährdet werden. Die Struktur der Mittelspannungsnetze kann unterschiedlich sein.

Üblich sind die Topologien Strahlennetz und Ringnetz, letztere kommen vor allem in Stadtgebieten zum Einsatz. Der Vorteil besteht hier darin, dass bei einer Ringleitung bei Bedarf ein bestimmter Leitungsabschnitt einfach abgeschaltet werden kann, ohne dass die gesamte Versorgung unterbrochen wird.

So lassen sich beispielsweise Wartungs- und Reparaturarbeiten problemlos ausführen. Neben den technischen Gegebenheiten ist bei Bau von Mittelspannungsnetzen der Naturschutz zu berücksichtigen. So wurde im Jahr 2012 das Bundesnaturschutzgesetz dahingehend geändert, dass an Freileitungen – sofern sie Vögel gefährden – spezielle Schutzvorrichtungen verpflichtend einzusetzen sind.